Haus 107

Hausname: "vorderer Glaser"

Der Eigentümer Franz Miller (1793 - 1801) und dessen Vorfahren waren Glaser von Beruf. Der Hausname ist unter der älteren Bevölkerung noch gebräuchlich.

Alte Hausnummer: 107
Jetzt: St.-Anna-Str. 12
Jetziger Besitzer: Molkereigenossenschaft Burggen

1558: Im Lehensbuch des Hochstifts Augsburg wird der Schwiegersohn Caspar Kessel als Lehensträger für die Witwe des verstorbenen Leheninhabers Jörg Hengge aufgeführt.

Lehensträger wurden die Personen, die für andere, die keine Lehen empfangen konnten -  wie Frauen, minderjährige Kinder, Körperschaften - ein Lehen erhielten.

1588: Die Witwe des im Lech ertrunkenen Lehennehmers Michael Klöck zahlt 8 fl 30 kr Hauptrecht für ein schlechtes Bauernroß. Hauptrecht ist eine Besitzwechselabgabe, die beim Tode des Leibeigenen an den Leibherrn zu leisten war. Der Leibherr hatte das Recht, das beste Stück Vieh aus dem Stall zu holen, dies wurde meist mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage in Bargeld abgegolten.

1795: beim großen Dorfbrand abgebrannt.

1796/97: Wiederaufbau - In der Denkmalschutzliste des Landkreises Weilheim Schongau wird dieses Anwesen als "...Bauernhaus im Kern 1795/97 mit Giebelbundwerk Ende 19.Jh...." aufgeführt.

 

1955: Kauf des landwirtschaftlichen Anwesens durch die Molkereigenossenschaft Burggen. Der Wohnbereich wird bis heute vermietet.

1957/58: Der Wiederkehr wurde an eine Personenvereinigung vermietet, die hier einen Schlacht-, einen Kühlraum und eine Gemeinschaftsgefrieranlage mit 60 Boxen einrichtete. Jede Box kostete damals DM 600,-. Für Strom und laufenden Unterhalt waren jährlich ca. DM 35,- zu zahlen.

1977: Die Gefrieranlage wurde demontiert. Die Betriebsgemeinschaft löste sich auf. Der Raum für Notschlachtungen und der Kühlraum blieben erhalten und wurden von der Molkereigenossenschaft weitergeführt.

1977: Gleichzeitig erfolgte eine Vermietung der Räume im Süden des Wiederkehrs an Manfred Besser, der hier bis April 1997 eine Fahrschule betrieb.

1996: Die Molkereigenossenschaft baute den Notschlachtraum und den Kühlraum gemäß den neuesten europäischen Richtlinien zum Schlachthaus mit Zerlegungs- und Kühlräumen aus.

2001 In den ehemals als Fahrschule genutzten Räumen eröffneten Irmgard Lang und Carmen Heiß nach weiteren Umbauten ein "Frisör"-Geschäft.

St. Anna Strasse
Übersichtsplan

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