Haus 110

Hausname: "Mängler"

Dieser noch gebräuchliche Hausname geht auf den Vorbesitzer Magnus Soyer aus der Zeit um 1647 zurück. Er diente zur Unterscheidung der vielen Anwesenbesitzer mit den Familiennamen Soyer, Socher, Soher oder ähnlich, von denen es über die Jahrhunderte weit über einhundert gab, die es zu unterscheiden galt. Heute ist der Familienname Socher in Burggen ausgestorben.

Alte Hausnummer: 110
Jetzt: St.-Anna-Str. 6
Jetzige Besitzerin: Lang, Marianne

1594: Erste Erwähnung in der Türkensteuerbeschreibung

1650: Sebastian Sacher leistete den Erbhuldigungseid dem neuen Bischof von Augsburg im Schloß zu Füssen

1655: In der Steuerbeschreibung wurde der Grundbesitz als ein "Rottenbuchisches Herrengut" besteuert.

Herrengut = ein Bauernhof, der einer Herrschaft (in diesem Fall dem Kloster Rottenbuch) gehörte und von einem Pächter bewirtschaftet wurde. Während die meisten der Anwesen in Burggen ab dem 15.Jahrhundert den Bischof von Augsburg als Grundherrn hatten, gehörte dieses Anwesen zum Kloster Rottenbuch.

1896: Stefan Lang erwarb das Anwesen. Er war der Sohn von Georg Lang aus Bernbach, der in Burggen das Bauerngeschlecht "Lang" begründete, welches auch heute noch stark vertreten ist.

Von Stefan Lang sind verschiedene Aufzeichnungen erhalten, die wichtige und sehr aufschlußreiche Informationen geben über die geschichtlichen Entwicklungen verschiedenster Art im Dorf Burggen. Er beschrieb detailliert das Leben und Wirken, die Sitten und Gebräuche, Handel und Wandel u.v.a. mehr in vergangenen Zeiten. Seine Aufzeichnungen sind als besonders wertvolle zeitgeschichtliche Dokumentationen für die Chronik unseres Dorfes zu werten

1924: Dessen Sohn Andreas Lang erbt den Hof.

1945-48: Andreas Lang war Bürgermeister in Burggen. Er wurde zunächst von den Amerikanern eingesetzt, später bei den ersten freien Kommunalwahlen nach der NS-Zeit von den Burggenern gewählt.

1946-48: Landtagsabgeordneter des Bayerischen Landtages und stellvertretender Landrat (Landrat Franz (Josef) Strauß)

 

Andreas Lang war Mitbegründer der CSU -Christlich Soziale Union

Im ersten Verzeichnis " Der Bayerische Landtag" von 1946 wurde Andreas Lang wie folgt beschrieben:

"Lang, Andreas (CSU), geboren am 30.Oktober 1896 zu Burggen b. Schongau. Arbeitete auf dem elterlichen Hofe. Hernach tätig in verschiedenen Gutsbetrieben und wieder zu Hause. 1924 übernahm er das väterliche Anwesen. 1920-1945 bei der Raiffeisenkasse Burggen. Als Vorstand einer Milchverwertungsgenossenschaft 1929 Bauherr einer neuen Molkerei. Mitglied der BVP und deren letzter Bezirks-vorsitzender. 1933 in Haft. Seit Kriegsende 1945 Bürgermeister seiner Gemeinde. Abgeordneter der Stimmkreise Schongau und Starnberg. Gestorben am 28.November 1948".

 

Franz Strauß, damals Landrat von Schongau bei der Traueransprache am Grab von Andreas Lang.
Bild Mitte (mit Bart) Kultusminister Dr. Dr. Hundhammer,
Ministrant: August Hosp
Rechts außen: Geistlicher Rat, Dekan Ott aus Altenstadt

 

St. Anna Strasse
Übersichtsplan

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